Medizinische Ausstattung für die Versorgung dicker Menschen

Die Ausstattung vieler Gesundheitseinrichtungen ist für die Versorgung hochgewichtiger Menschen ungeeignet: So fehlen in Krankenhäusern beispielsweise entsprechend belastbare Betten und in Arztpraxen für die Blutdruckmessung geeignete Manschetten, was zu Messfehlern führt. Einige Diagnoseverfahren, wie die Magnetresonanztomographie (MRT) oder die Computertomographie (CT), stehen hochgewichtigen Patient*innen nicht zur Verfügung, da die Geräte unterdimensioniert sind. Was werden Sie tun, um die gesundheitliche Versorgung hochgewichtiger Menschen sicherzustellen?

Antworten der Parteien
CDU / CSUCDU und CSU setzen sich dafür ein, dass die medizinische Ausstattung sowohl in der ambulanten medizinischen Versorgung als auch im stationären Bereich allen Patientinnen und Patienten zugutekommt. Dies gilt auch für hochgewichtige Menschen.
SPDEs ist die Pflicht der an der Versorgung teilnehmenden Leistungserbringer, den an sie übertragenen Versorgungsauftrag gegenüber allen Patientinnen und Patienten zu erfüllen. Sie haben deshalb auch die notwendigen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass hochgewichtige Menschen entsprechend ihrem Bedarf behandelt werden können. Erfüllen sie ihren Versorgungsauftrag nicht, müssen sie in der Endkonsequenz von der Versorgung ausgeschlossen werden. Dieses haben die aufsichtsführenden Stellen, die Bundesländer für die Krankenhausversorgung und die Kassenärztlichen Vereinigungen für die ambulante Versorgung, zu prüfen und sicherzustellen. Die SPD wird, wo immer das möglich ist, darauf hinwirken, dass das zum Tragen kommt.
Die LinkeSelbstverständlich sollten sich die Geräte den Menschen anpassen und nicht umgekehrt. Bei Bluddruckmanschetten, die bei zu kleiner Dimensionierung zu hohe Werte messen, sollte es jedem Leistungserbringenden ohne weiteres möglich sein, auch auf einen großen Armumfang vorbereitet zu sein. Zur Not muss dies gesetzlich geregelt werden. Auch ist es einem Krankenhaus ganz sicher zumutbar, Betten in den benötigten Größen und mit entsprechender Belastbarkeit vorzuhalten. Dies wäre sinnvollerweise in den Krankenhausplänen der Länder vorzuschreiben. MRTs und CTs werden zunehmend größer und belastbarer angeboten. Hier ist ein Wandel bei den Herstellern zu sehen. Auch hier liegt die Lösung in den Krankenhausplänen der Länder, die die Aufgabe haben, die Krankenhausversorgung sicherzustellen.
Bündnis 90 / Die GrünenAus unserer Sicht müssen alle Gesundheitsreinrichtungen barrierefrei erreichbar sein, die besonderen Bedürfnisse dicker Menschen sowohl hinsichtlich der baulichen als auch der technischen Ausstattung berücksichtigt werden. Zur Qualität der Versorgung gehört auch, dass alle Menschen einen gleich guten Zugang zu Diagnose und Behandlungsmethoden haben. Dies muss auch in der Krankenhausplanung der Länder stärker berücksichtigt werden. Wir wollen die Qualitätstransparenz erhöhen, damit jede und jeder schnell erkennen kann, welche Behandlungsqualität die Einrichtungen jeweils haben. Damit die Krankenhäuser ausreichende Mittel für die notwendigen Investitionen haben, wollen wir die Investitionsfinanzierung verbessern.
FDPWir Freie Demokraten vertreten die Meinung, dass jeder Mensch Zugang zu einer exzellenten Gesundheitsversorgung haben sollte. Deshalb fordern wir, dass die Bundesländer ihrer Verantwortung für die Krankenhäuser wieder nachkommen. Gelder, die für die medizinische Versorgung, auch von übergewichtigen Patienten, notwendig sind, dürfen nicht zweckentfremdet werden. Wir setzen dazu auf ein Anreizsystem, wonach diejenigen Länder, die ihren Investitionsverpflichtungen nachkommen, vom Bund einen Zuschuss erhalten. Ergebnisqualität und Innovation sollen besser honoriert werden. Außerdem muss es zu einer sinnvollen Profil- und Zentrenbildung bei den Krankenhäusern kommen.
AfDVon der AfD haben wir bis zum spätesten Abgabedatum (04.08.2017) keine Antworten auf die Wahlprüfsteine erhalten.