Subtile Formen der Diskriminierung von Frauen

Eine subtile Spielart von Diskriminierung ist beispielsweise ein positiver-Sexismus, der Frauen in einem ‚mütterlich-warmherzigen‘ Rollenbild beschreibt und sie so in eine Rolle drängt, die nicht jeder Frau entspricht. Was planen Sie, um die Entwicklung moderner Rollenbilder zu tun?

Antworten der Parteien
CDU / CSUCDU und CSU schreiben Familien kein bestimmtes Familienmodell und Frauen kein bestimmtes Rollenbild vor. Wir respektieren die Entscheidungsfreiheit von Familien und Frauen. Darüber hinaus fördern wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und ermöglichen Frauen damit, ihre Wahl der Aufteilung zwischen Berufs- und Familienleben zu treffen. Unter Regierungsverantwortung der Union wurde die Frauenquote für Frauen in Führungspositionen verabschiedet, die Gleichstellung werden wir auch in Zukunft entschlossen vorantreiben.
SPDTagtäglich werden wir mit überkommenen Rollenbildern, mit Sexismus in Sprache, Medien und Werbung konfrontiert. Wir werden jeglicher Form des Sexismus den Kampf ansagen. Deshalb wollen wir unter anderem sicherstellen, dass der Werberat konsequent gegen Sexismus vorgeht, und die bisherigen Instrumente evaluieren. Wenn notwendig, werden wir gesetzliche Maßnahmen ergreifen. Grundsätzlich befürworten wir eine Politik, die allen (familiären) Lebensmodellen gerecht wird. Wir wollen niemandem vorschreiben, wie er oder sie zu leben hat. Aber wir wollen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Frauen und Männer gleiche Verwirklichungschancen bekommen – und das in jeder Phase ihres Lebens.
Die LinkeSexismus hat viele Erscheinungsformen, die sich häufig gegenseitig bedingen und stärken, und dazu führen, dass sich Menschen nicht frei entfalten können. DIE LINKE fordert daher einen „Runden Tisch gegen Sexismus“, der alle staatlichen Ebenen und zivilgesellschaftliche Akteure zusammenbringt, um einen bundesweiten Aktionsplan zu entwickeln. Dieser soll u.a. Programme geschlechtersensibler Pädagogik enthalten, um Rollenklischees frühzeitig aufzubrechen, ebenso wie Maßnahmen im Bereich der medialen Darstellung, wie etwa eine Geschlechterquotierung bei der öffentlichen Filmförderung und die Unterbindung sexistischer Werbung, damit neue Rollenbilder auch wirklich sichtbar werden. Auch mehr Frauen in Führungspositionen sind ein Ziel, das neue Rollenbilder stärken wird.
Bündnis 90 / Die GrünenFrauen haben sich in viele Bereiche unserer Gesellschaft vorgearbeitet, sich rechtliche Gleichheit erkämpft und sich vieler dumpfer Rollenklischees entledigt. Doch das Ziel ist leider noch lange nicht erreicht. Frauen in den Chefsesseln, Männer am Herd, Mädels auf dem Mathe-Lehrstuhl, Kerls im Erziehungsjob: Es ändert sich was, doch es ändert sich nur langsam. Machtkämpfe sind aufreibend und langwierig, Rollenklischees hartnäckig. Und so sind Frauen heute immer noch wirtschaftlich und politisch benachteiligt, schlechter sozial abgesichert, mit weniger Chancen, größeren Widerständen und falschen Stereotypen konfrontiert. Die grüne Frauenpolitik hat umfangreiche Vorschläge zur wirtschaftlichen Unabhängigkeit, gegen Gewalt und für das Selbstbestimmungsrecht von Frauen vorgelegt.
FDPWir Freie Demokraten setzen darauf, dass mündige Bürgerinnen und Bürger sich Gehör verschaffen, sofern sie sich in unangemessener Weise, etwa in der Werbung, dargestellt fühlen. Wir setzen auf Instrumente der Selbstkontrolle, wie etwa den Deutschen Werberat. Jede Bürgerinnen und jeder Bürger kann hier eine Beschwerde einreichen. Diese Praxis hat sich aus unserer Sicht bewährt.
AfDVon der AfD haben wir bis zum spätesten Abgabedatum (04.08.2017) keine Antworten auf die Wahlprüfsteine erhalten.